„Ach ja, es ist wieder Freitag.“ Aus einer Gruppe von jungen Besuchern des Erfurter Bahnhofsvorplatzes kommt ein Mann auf den weißen Kleinbus zu. „Da seid Ihr Malteser ja wieder da“, sagt er und geht auf die geöffnete Heckklappe zu. Walter Ngvumah greift zur Kelle und hebt den Deckel von der Wärmebox. Sofort steigem der Dampf und der Geruch von Erbsensuppe empor. Er füllt zwei Kellen in das Einweggeschirr aus nachhaltigen Materialien und überreicht dem Mann die Suppe mitsamt einem Löffel aus Holz. „Brot dazu?“, fragt er und hält dem jungen Mann die Tüte hin. Der greift gerne hinein.
Seit Oktober hat der Wärmebus jeden Freitag Station am Erfurter Hauptbahnhof gemacht. Immer im Angebot waren Suppe und Heißgetränke. Mitte März ist er in die Sommerpause gegangen. Rund 25 Mal waren die Malteser bis dahin für Menschen im Einsatz, die besonders unter der kalten Jahreszeit leiden. „Die Zutaten haben wir aus Spenden finanziert. Kochen und Verteilen lief über uns Ehrenamtliche“, sagt Walter Ngvumah. Die Resonanz auf das Angebot habe gezeigt, dass es gebraucht werde. Auch ein zweiter Tag in der Woche sei in der kommenden Saison grundsätzlich möglich. „Hier engagieren sich richtig viele Helfer“, sagt Ngvumah. Thekla und Evelyn Hruschka etwa haben jede Woche gekocht - immer eine andere Suppe.
Brötchen und Brot kam von der Bäckerei Bergmann, Lebensmittel steuerte Tegut bei. Das Projekt könne allerdings mehr Geldspenden vertragen. Die müssten über den Somme gesammelt werden, um den Einsatz des Wärmebusses und den Umfang der Hilfe für den kommenden Herbst/Winter planen zu können. Nicht nur für Suppe, sondern auch für die Anschaffung von wärmenden Decken und Schlafsäcken. Denn nicht jeder, er auf der Straße lebe, habe davon genug.